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Gluten ist eine klebrige Eiweißverbindung, bestehend aus Gliadin und Glutenin, die in Getreidearten wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt. Dank Gluten geht der Teig schön auf, Brot wird fluffig und Nudeln bleiben bissfest. Bäcker lieben es – unsere Darmschleimhaut leider nicht immer.

Interessant: Im trockenen Mehl ist noch kein Gluten enthalten. Erst durch Wasser und Kneten bildet sich das elastische Netzwerk. „Gluten“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet: Leim. Und wenn dieser Leim buchstäblich an unseren Darmzotten klebt… klingt das plötzlich gar nicht mehr appetitlich, oder?


Wo versteckt sich Gluten? Und warum reicht es nicht, nur Brot wegzulassen?

Gluten steckt nicht nur in Weizenprodukten – es lauert auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln:

  • Brot, Kuchen, Pizza, Croissants
  • Pasta, Maultaschen, Ramen
  • Panade, Cracker, Teigböden
  • Frühstücksflocken, Müsli
  • Sojasoße, Tütensuppen, Würzbrühen
  • Aromatisierte Joghurts, Schmelzkäse
  • Wurstwaren, Pasteten, Fertiggerichte
  • Bier (Gerste)
  • Sogar Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika können Gluten enthalten!

Achtung: Hafer ist von Natur aus glutenfrei – aber oft durch Verarbeitung verunreinigt. Greife zu zertifizierten glutenfreien Produkten.


Hat sich Gluten verändert – oder wir uns?

Früher enthielt Getreide weniger Gluten. Dazu kamen lange Fermentationszeiten (z. B. Sauerteigbrot), wenig Pestizide und intaktere Darmflora. Heute?

  • Hochgezüchteter Weizen mit mehr Gluten
  • Geringere Nährstoffdichte
  • Kaum Fermentation
  • Chemikalien auf dem Acker
  • Gestörte Mikrobiota und Immunabwehr

Kurz gesagt: Nicht Gluten an sich ist das Problem, sondern wie, wie oft und in welcher Qualität wir es essen. Täglich. Mehrmals. In Snacks, Soßen, Suppen. Wir essen nicht mehr „ein Brötchen“ – wir essen die Bäckerei.


10 überzeugende Gründe, auf Gluten (teilweise) zu verzichten

  1. Weniger Entzündungen – Durchlässiger Darm (Leaky Gut) befeuert stille Entzündungen
  2. Bessere Verdauung – Weniger Blähbauch, Völlegefühl, Magen-Druck
  3. Mehr Energie, klarerer Kopf – Schluss mit Brain Fog
  4. Reinere Haut – Weniger Akne, Ekzeme, Rötungen
  5. Besserer Schlaf – Ruhiger Bauch = tieferer Schlaf
  6. Effizientere Nährstoffaufnahme – Mehr Magnesium, Eisen, B-Vitamine
  7. Beruhigung bei Autoimmunerkrankungen – Hashimoto, Psoriasis, Typ-1-Diabetes
  8. ADHD-Symptome mildern – Fokus & Verhalten bei Kindern verbessern sich oft
  9. Stärkere Immunabwehr – Gesunder Darm = starkes Immunsystem
  10. Bewusster essen – Zutaten prüfen, naturbelassener kochen, Verzicht auf Junk Food

Was kannst du stattdessen essen – ohne auf Genuss zu verzichten?

Natürlich – und oft sogar leckerer als das Original:

Glutenfreie Mehle & Pseudogetreide:

  • Buchweizen
  • Kichererbsenmehl
  • Kokosmehl
  • Mandelmehl
  • Quinoa, Amaranth, Teff, Hirse, Vollkornreis

Brot & Backen:

  • Buchweizenbrot mit Leinsamen
  • Kichererbsen-Pfannkuchen
  • Gemüsetörtchen mit Nussboden

Kompliziert? Denke an deinen ersten Hummus oder Smoothie. Heute mixt du mit geschlossenen Augen, oder?


Bringt glutenfrei wirklich etwas? Was sagt die Wissenschaft?

Auch ohne Zöliakie erleben viele Menschen verblüffende Effekte:

  • Ruhigere Verdauung
  • Mehr Energie
  • Klarer Geist & stabilere Stimmung
  • Strahlendere Haut
  • Geringere Entzündungsmarker
  • Weniger Autoimmun-Symptome
  • Besserer Schlaf
  • Verbesserungen bei ADHD und Reizdarm

Wichtig: Es geht nicht um 100 % Perfektion. Sondern um bewusste Veränderung. Ein Schritt – nicht alles auf einmal.


Überraschung! Gluten versteckt sich auch hier:

  • Gewürzmischungen
  • Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel
  • Süßigkeiten, Eiscreme
  • Aromatisierter Kaffee
  • Hautpflegeprodukte, Lippenstifte

Tipp: Immer die Zutatenliste prüfen. „Bio“ heißt nicht automatisch glutenfrei.


Wusstest du schon? Globale Fakten über Gluten

  • In der traditionellen asiatischen Küche gibt’s kaum Gluten (Reis, Gemüse, Fermentation)
  • Äthiopiens Nationalgericht Injera (aus Teff) ist komplett glutenfrei
  • In Frankreich werden Kastanien- und Bohnenmehl beliebter als Weizenmehl
  • Novak Djokovic schreibt seine sportliche Spitzenform einer glutenfreien Ernährung zu
  • In Finnland verbessern glutenfreie Haferflocken die Konzentration bei Schulkindern

Wie beginnst du glutenfrei – ganz ohne Stress?

Ersetze dein Frühstücksbrötchen durch Hirsebrei mit Früchten. Weizenbrot durch Buchweizenbrot. Mittagessen? Kichererbsenpfannkuchen mit Gemüse. Gewürze: Kurkuma, Kümmel, Kreuzkümmel – und dein Darm wird singen.

Du musst nicht alles sofort ändern. Vielleicht beginnst du einfach mit:

“Was passiert, wenn ich es mal weglasse?”


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